„Bericht zur Lage des Glücks“
„Ist es ein Glück oder ein Unglück, dass es mich gibt?“ Das fragt sich der ehemalige Zeitungsredakteur auf eine unfassbare Tat hin, inzwischen zurückgezogen an einem fernen afrikanischen Grenzort, um mit einem Bericht Rechenschaft abzulegen. Er erzählt von dem, was ihm in den Wochen zuvor zugestoßen ist, nachdem er auf einer Erinnerungsreise – um mit dem Verlust einer Liebe abzuschließen – einer geflüchteten Afrikanerin begegnet, die, anders als er, noch das Glück sucht. In der Begegnung mit ihr spürt er plötzlich:“Was man am meisten liebt, liebt man schon in dem Gefühl einer Wehmut, des unabwendbaren Endes – der Tag wird kommen, an dem wir uns aus den Augen verlieren, an dem alles gewesen sein wird, von dem an nur noch die Erinnerung zählt.“
Bodo Kirchhoff
Geboren 1948, lebt er in Frankfurt a.M. und am Gardasee. Nach seinen von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeierten Romanen „Die Liebe in groben Zügen“ (2012) und „Verlangen und Melancholie“ (2014) wurde Bodo Kirchhoff für seine Novelle „Widerfahrnis“ (2016), die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.